Living on the inside

Living on the inside

Gesund und schön ins 21. Jahrhundert

Für den international bekannten Lanserhof in Lans bei Innsbruck hat reginadahmeningenhoven eine medizini­sche Raumstation entstehen lassen, die die Gäste in ein gesünderes Leben beamt. Hier ist der konsequente Purismus Teil der Therapie. Mit weichen Formen, dezent aufeinander abgestimmten Farben, Ausblicken in die Natur und den ausgesuchten Materialien ist eine Welt entstanden, die die Sinne beruhigt statt überfrachtet. In den neuen Räumen erholen sich mittlerweile rund 3000 stressgeplagte Besucher durchschnittlich 12 Tage im Jahr.

Die neuen Räume des Lanserhofs erstrecken sich über 1.500 Quadratmeter. Böden, Wände und Decken gehen scheinbar fugenlos ineinander über, während die einzelnen Therapiebereiche Inseln im Raum bilden. Ein fugenloser Epoxydharzboden verbindet alle Räume, Schwellen oder Barrieren gibt es nicht. Sämtliche Möbel – eine Kombination aus Corian und Parapan – wurden explizit für den Lanserhof entworfen. Vom Trinkbrunnen über die Waschbecken, die Teebar und die Laborzeilen bis zu den medizinischen Einrichtungen.

Das Foyer und die Behandlungsräume sind in mildes Weiß getaucht. Zarte Farbspiele für die Sitzmöbel verhindern jeden Anflug von Krankenhausatmosphäre. Die gelben, grünen und blauen Töne, die sich in Stoffen, Fliesen und Lichtdesign harmonisch zusammen fügen, beschwören einen Frühsommertag in den Bergen. Die Stimmung ist leicht, rein.

 

Auf einer 50 (!) Meter langen, transluzenten Wand, die den Empfang von den Behandlungsräumen trennt, ist das Panorama der Alpennordkette und damit der Genius Loci dargestellt. In Verlängerung dieser künstlichen Bergwelt gibt es ein großes Fenster, das schließlich den Blick auf das „echte“ Panorama freigibt, denn auch die Verbindung zwischen innen und außen ist Teil des architektonisch- therapeutischen Konzepts.

Der Empfangstisch aus gelaugtem Eichenholz hat die Form einer Amöbe, und im Poolbereich, wo sich alle Räume wie bei einem Dorfplatz um die Kneippzone gruppieren tauchen Glasmosaiksteinchen die Wände in verschiedene Blautöne – die Farbpalette des Wassers.

Healing light

Ein Konzept von Nischen mit beinahe sakraler Stimmung, in der die Quelle des Lichtes oft nur erahnt werden kann. Angenehm entspannend, positiv spürbar.

Der Therapietrakt ist eine Raumkomposition, in der nichts die Harmonie stört – nach medizinisch-therapeutischen Geräten sucht man vergebens. Das offene Raumkonzept und das inselartige Design schaffen drei Licht­achsen, die natürliches Licht bis ins Innerste der Therapieabteilung strahlen lassen. Die Bereiche fließen grenzenlos ineinander über. Der Eindruck ist frisch und hell, durch eine Großzügigkeit, die aus dezidiert räumlichem Denken erwächst.

Der alte Infusionsraum ist seit dem Umbau in sonniges Gelb getaucht. Hinterleuchtete Bubbles in der Wand sollen in diesem filzverkleideten Raum eine anregende Atmosphäre schaffen – „Liquid Energy“.

Die Botschaft, die aus jeder runden Ecke spricht: Allesist gut. Wer diese Insel der Ästhetik verlässt, fühlt sich so leicht und mit sich im Reinen wie eine Luftblase im Wasser.


Fotos * Holger Knauf